15.


Die garstige Arzeney.

[75] Einem Kranken wurde eine Arzney verordnet, welche äußerst ekelhaft einzunehmen war, und er konnte sich auf keine Weise entschließen, sie zu sich zu nehmen. Er goß sie vielmehr in seinen Nachtstuhl. Als der Arzt bald darauf seinen Besuch machte, so fieng er an, das, was sich in dem Nachtstuhl befand, zu besehen, und rief endlich mit der Miene von Ekel aus: pfuy, was das für garstiges Zeug ist, ich wünsche Ihnen Glück, daß sie es nicht mehr bey sich haben. »Da haben sie völlig recht, antwortete der Kranke, ich habe es auch aus dieser Ursache nicht zu mir genommen.«

Quelle:
[Nebel, Ernst Ludwig Wilhelm:] Medicinisches Vademecum für lustige Aerzte und lustige Kranken [...] Theil 1–4, Frankfurt, Leipzig 1795 (Bd. 1), 1796 (Bd. 2); Berlin, Leipzig 1797 (Bd. 3); Berlin, Leipzig 1798 (Bd. 4), S. 75.
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